Was 4 Jahre Instagram mich über Marketing gelehrt haben (und warum Websites meine Basis bleiben)
Ich wollte es wirklich versuchen. Nach Jahren als Webdesignerin dachte ich: Vielleicht sollte ich auch mal schauen, was da draußen so passiert. Instagram, Facebook, Pinterest – alle redeten davon. Alle machten es.
Also habe ich es gemacht. Zwei, drei Jahre lang. Regelmäßig.
Heute konzentriere ich mich wieder auf das, was schon immer meine Basis war: Websites. Aber der Umweg über Social Media hat mich einiges gelehrt. Über Marketing, über mich selbst – und darüber, warum manche Wege einfach nicht zu einem passen.
Der Anfang: "Das könnte ja lustig werden"
Instagram fand ich am Anfang tatsächlich ganz lustig. Facebook hatte ich schnell wieder aufgegeben – zu kompliziert, zu unübersichtlich. Ich mag es gern straight und simpel.
Instagram war anders. Klarer, visueller. Da konnte ich meine kleinen Kacheln gestalten, Posts dazu machen. Es fühlte sich kreativ an.
Dann kam Corona. Und plötzlich lief es richtig gut. Alle saßen zu Hause, alle waren online, suchten Austausch. Meine Posts bekamen Likes, Kommentare. Es entstand tatsächlich so etwas wie Gemeinschaft. Das war schön.
Ich dachte: "Vielleicht kann ich das doch."
Die Ernüchterung kam schleichend
Was am Anfang Spaß gemacht hatte, wurde allmählich zu Arbeit. Zu Stress. Zu Druck.
Die 18-24-Stunden-Realität
Ein Instagram-Post hat im Feed eine Lebensdauer von ca. 18-24 Stunden – das bestätigt auch meine Erfahrung. Du steckst wahnsinnig viel Energie, Herzblut und Hirnschmalz in so einen winzigen Post, der dann einfach aus dem Radar verschwindet. Vom Bildschirm verschwindet.
Während Blog-Artikel dauerhaft für mich arbeiten und gelesen werden, war hier alles auf sofortige Aufmerksamkeit ausgelegt. Immer neue Posts, immer aktuell bleiben, immer präsent sein.
Das Engagement ging zurück
Nach der Corona-Euphorie wurde es wieder leiser. Weniger Likes, weniger Kommentare. Der Algorithmus hatte sich geändert, die Leute waren wieder beschäftigt, neue Accounts kamen dazu. Es wurde schwerer, gesehen zu werden.
Ich merkte: Ich renne einem Ideal hinterher, das nicht zu mir passt.
Pinterest: Der nächste Versuch
"Vielleicht ist Pinterest besser", dachte ich. "Da muss man nicht so aktuell sein. Da haben die Inhalte eine längere Lebensdauer."
Ich probierte es aus. Aber eigentlich hätte ich mich damit nur in die nächste Falle begeben. Wieder ein Kanal, den ich nicht kontrolliere. Wieder Algorithmen. Wieder die Abhängigkeit von einer Plattform, die ihre Regeln jederzeit ändern kann.
Dann kam der Gedanke: "Moment mal. Ich weiß, was ich kann. Muss ich wirklich noch jedem Algorithmus hinterherlaufen?"
Was Social Media mich gelehrt hat
1. Ich bin nicht der Social Media-Typ
Und das ist okay. Ich bin definitiv nicht die Netzwerkerin. Ich arbeite gern für mich, im stillen Kämmerlein. Das entspricht einfach meinem Typ – und dabei bleibe ich, statt zu versuchen, wie jemand anderes zu sein.
2. Nachhaltigkeit schlägt Schnelligkeit
Mit der Zeit bekam ich ein ungutes Gefühl. Während ich meine Energie in vergängliche Posts steckte, lagen meine wirklich wertvollen Inhalte brach. Mein Blog. Meine Website. Die Dinge, die langfristig für mich arbeiten.
3. Ich will keine Schnäppchenjäger anziehen
Die "Mehrwert"-Strategie auf Social Media bedeutete: Gib immer mehr kostenlosen Content. Erkläre alles. Zeige, wie es geht. Das Problem: Es kommen die Leute, die alles mitnehmen wollen, aber nie etwas dafür bezahlen.
Das wollte ich nicht mehr. Ich habe wahnsinnig viel Erfahrung und Expertise. Diese verdient es, entsprechend wertgeschätzt zu werden.
4. Meine Zeit ist wertvoll
Mit über 50 ist mir klar geworden: Ich muss mich nicht mehr beweisen. Ich bin die Expertin, die anderen hilft. Ich weiß, was ich kann. Ich muss nicht jedem Trend hinterher rennen.
Warum Websites meine Marketing-Basis bleiben
Meine Website gehört mir
Meine Website ist mein Online-Zuhause. Ich kontrolliere sie vollständig. Wenn Instagram morgen seine Algorithmen ändert oder die Kachelformate umstellt – wen interessiert's? Meine Website bleibt.
Nachhaltiger Content
Ein Blog-Artikel, den ich heute schreibe, kann jahrelang gefunden und gelesen werden. Er baut meine Expertise auf, zeigt meine Persönlichkeit, hilft Menschen – und arbeitet dabei für mich, nicht gegen mich.
Die richtigen Menschen finden mich
Auf Social Media war ich ständig auf der Jagd nach der nächsten Reichweite. Bei meiner Website ist es anders: Die Menschen, die hierher finden, suchen gezielt nach dem, was ich anbiete. Sie sind qualifizierter, interessierter, bereiter zu investieren.
Ich kann zeigen, wer ich wirklich bin
Nicht in 280 Zeichen oder einem quadratischen Bild. Sondern ausführlich, durchdacht, strukturiert. So, wie ich arbeite. So, wie ich denke.
Was geblieben ist
Social Media hat mir gezeigt, dass ich meinem ersten Instinkt vertrauen sollte. Schon von Anfang an war da diese Faszination für Websites. Diese Liebe dafür, Ideen und Gedanken in Struktur zu bringen, aus etwas Kühl-Technischem etwas mit Seele zu machen.
Ich habe gelernt: Es ist okay, nicht jeden Trend mitzumachen.
Es ist okay zu sagen: "Das hier passt nicht zu mir." Es ist sogar klug.
Heute konzentriere ich mich wieder auf das, was ich am besten kann und was mir Freude macht: Websites erstellen, die Menschen und ihre Expertise zum Strahlen bringen. Nachhaltig. Strategisch. Mit Seele.
Aber ich wäre nicht Strategin, wenn ich nicht wüsste, dass Instagram mir helfen kann. Zum Beispiel, wenn ich Werbung schalten möchte. Da bin ich mal ganz egoistisch ;-) Daher behalte ich es als Schaufenster, um nach meinem Rhythmus zu zeigen, was bei mir so läuft.
Für alle, die sich auch abrackern
Falls du gerade denkst: "Ich sollte doch mehr auf Social Media machen" oder "Alle anderen schaffen das doch auch" – hier mein ehrlicher Rat:
Mach nur das, was zu dir passt.
Ich kenne erfolgreiche Unternehmerinnen, die großartig auf Instagram sind. Genauso kenne ich welche, die gar nicht auf Social Media sind und trotzdem florieren.
Der Trick ist nicht, alles zu machen. Der Trick ist, das Richtige zu machen. Für dich. Für dein Business. Für deine Art zu arbeiten.
Bei mir sind das Websites. Schon immer. Trotz aller Umwege und allem Ausprobieren.
Hallo, ich bin Sabine.
Website-Strategin für Frauen, die neu durchstarten wollen. Nach über 20 Jahren Website-Erfahrung begleite ich heute besonders Expertinnen dabei, ihre Online-Präsenz strategisch und authentisch aufzubauen.
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