Was ich sehe, wenn ich mir selbstgemachte Websites anschaue

Letzte Woche scrollte ich durch eine Website, die der Sohn für das Familienunternehmen gebaut hatte. Technisch funktionsfähig. Aber es fehlte Persönlichkeit, sie war austauschbar, gesichtslos. Gebaut mit guten Absichten, aber ohne Strategie. Für mich ein typisches Beispiel für Websites, die existieren aber nicht verkaufen.

Nach 25 Jahren, über 100 Website-Projekten und mehreren Relaunches weiss ich: es gibt klare Prinzipien, die funktionieren. Und ich wende sie in jedem Projekt an, egal ob für ein Technologie-Unternehmen, eine Künstlerin oder eine Therapeutin. Welche das sind, erfährst du in diesem Artikel

Webdesignerin arbeitet an professioneller Website-Strategie mit Laptop und handschriftlichen Notizen im Notizbuch

Inhaltsverzeichnis

1. Das Problem mit dem "Einfach mal machen"

2. Vier Fragen, die ich für jede professionelle Website klären muss

1 - Wie führe ich den Besucher?
2 - Was macht dich (dein Unternehmen) wirklich einzigartig?
3 - Bedienst du beide Ebenen – sachlich UND emotional?
4 - Zeigst du deine Persönlichkeit – oder versteckst du dich?

3. Was das für dich bedeutet

4. Fazit und meinen ehrliche Meinung

 

1. Das Problem mit dem "Einfach mal machen"

Wenn jemand zum ersten Mal eine Website baut – sei es mit einem Baukasten, mit Hilfe von KI oder einfach nach Gefühl – fehlt meist die Grundstruktur. Das Ergebnis sieht dann so aus: ein Foto hier, ein Text da, vielleicht eine Über-mich-Seite mit drei Sätzen. Es ist nicht schlecht gemeint. Es ist nur einfach nicht durchdacht.

Das Ergebnis: eine Website ohne roten Faden, ohne Führung, ohne klarem Ziel. Der Besucher landet auf der Seite und wird nicht “reingesaut”, weiß nach fünf Sekunden nicht, worum es geht. Oder was er tun soll – also was du gerne hättest, was er tun soll.

Und es wundert mich nicht: denn Webdesigen ist komplex. Man muss unterschiedliche Anforderungen auf unterschiedlichen Ebenen (Design, SEO, Inhalte, Bilsdsprache, Technik…) bedienen und miteinander verbinden. Wie eine Jonglage mit mehreren Bällen, ohne daß einer auf den Boden fällt.

 

2. Vier Fragen, die ich für jede professionelle Website klären muss

In jedem Projekt stelle ich mir die gleichen Fragen. Sie klingen simpel, aber die Antworten und die Umsetzung machen den Unterschied. Hier zeige ich Dir Beispiel aus meiner Praxis.

1 – Wie führe ich den Besucher?

An einem Buffet kann sich jeder nach Geschmack bedienen. Man könnte sogar zuerst ein Dessert nehmen und dann die Vorspeise, es funktioniert trotzdem. Die Website hingegen ist wie eine geführte Tour: Schritt für Schritt, in einer bewussten Reihenfolge. Welches Versprechen steht ganz oben? Wo benenne ich das Problem? Wo zeige ich die Lösung? Und wann führe ich zum Call-to-Action? Diese Abfolge entscheidet darüber, ob jemand bleibt – oder wieder geht. Also alles anbieten, die Gäste werden schon klarkomme, ist hier nicht angesagt.

 

Beispiel: Bei der IT-Beraterin, die sehr technisch arbeitet, aber auch sehr menschlich berät, war die Struktur klar:

Oben ein starkes Statement, dann die Herausforderungen und Schmerzen (Painpoints) der Zielgruppe ansprechen, dann die Lösung zeigen, Referenzen einbinden und schließlich der Kontakt-Button.

Klassisch, aber es funktioniert – weil es Besucher abholt und sagt: "Hier bist du richtig, das ist mein Versprechen, so löse ich es und hier ist der nächste Schritt."

www.daniela-brinker.com

 

2 – Was macht dich (dein Unternehmen) wirklich einzigartig?

Die meisten Menschen unterschätzen ihre eigene Spezialisierung. Sie denken, sie machen "halt Webdesign" oder "halt Therapie" oder "halt Fotografie". Aber wenn ich mit ihnen spreche, steckt viel mehr dahinter! Und genau dieses MEHR muss auf die Webseite.

 

Eine Fotografin, die zu mir kam, hatte auf ihrer alten Website "Garten- und Pflanzenfotografie" stehen. Schön und gut, aber auch ausstauschbar. Denn was sie wirklich macht, und was sie abhebt von der Masse der Garten-Fotografie, ist botanische Kunstfotografie. Detailaufnahmen, die über Monate entstehen, in denen sie immer wieder Schichten übereinanderlegt. Das ist nicht einfach Pflanzenfotografie. Das sind botanische Meisterwerke.

Die neue Website zeigt genau das: gestochen scharfe Details, Einblicke in den Entstehungsprozess, Serien, die die Geduld und Präzision transportieren. Keine Verwässerung mehr mit "ich mach auch noch dies und das".

Ihre klare Positionierung: Hier bekommst du hochwertige Kunst.

 

www.florafoto.at

 

3 – Bedienst du beide Ebenen – sachlich UND emotional?

Das übersehen viele bei selbstgemachten Websites. Entweder sie bieten nur eine Auflistung von Fakten (sachlich, distanziert, keine Verbindung) oder nur emotional (schwammig und unklar bleibt was du eigentlich konkret anbietest).

Ich arbeite immer mit beiden Ebenen:

 
  • Sachlich: Was bietest du an? Wie läuft das ab? Was sind die Fakten? Bei einer Traumatherapeutin zum Beispiel: Was ist ein Trauma? Welche drei Einstiegsmöglichkeiten in das Angebot gibt es? Welche Methoden verwendest du?

  • Emotional: Wie fühlt sich das an? Vertraust du dieser Person? Um das zu unterstützen: freundliche, kraftvolle Bilder (keine Klischee-Bilder wie Sonnenuntergang am Meer), warmes Gelb, das Versprechen "Ihr Leben darf wieder besser werden" – und eine Atmosphäre, die sagt: Hier wirst du verstanden.

www.tanja-berling.de

Das Ergebnis? Die Kundin bekam nach dem Relaunch so viele Anfragen, dass sie mittlerweile Klienten wegschicken muss.

 

4 – Zeigst du deine Persönlichkeit – oder versteckst du dich?

Menschen kaufen von Menschen. Das gilt für IT-Beratung genauso wie für Kunst. Wenn ich eine Website entwickle, geht es nicht nur um das Angebot. Es geht darum, wer du bist. Bei einer Collage-Künstlerin, war das ein entscheidender faktor im Webdesign. Auf ihrer alten Website hat sie sich definitiv unter Wert verkauft und es war irgendwie trist: ein Foto von ihr, ein kleiner Text, fertig.

 

Aber als ich sie kennenlernte, sah ich die Vielsseitigkeit ihres Könnens und ihrer Kunst-Welt: ihr Haus voller Kunst, ihre Dekorationsliebe, ihre Art zu leben, ihren Witz und Humor. Genau das sollte die Website zeigen.

Die neue Startseite holt Besucher direkt in ihre Kunstwelt. Echte Fotos aus ihrem Zuhause, ihre Collagen in Räumen, ein Rundgang durch ihr Atelier, Videos. Das ist keine gesichtslose Portfolio-Website mehr. Das ist ihre Welt.

www.tamarakrieger.ch

 

3. Was das für dich bedeutet

Wenn du eine Website hast, die nicht funktioniert – oder wenn du gerade überlegst, eine zu bauen – dann stelle dir diese Fragen:

  • Wird ein Besucher durch deine Seite geführt, oder muss er sich selbst zurechtfinden?

  • Ist klar, was dich von anderen unterscheidet? Oder klingst du wie alle anderen?

  • Lieferst du sowohl Fakten als auch ein Gefühl von Vertrauen?

  • Zeigst du, wer du wirklich bist – oder versteckst du dich hinter Allgemeinplätzen?

Eine professionelle Website ist kein Nice-to-have. Sie ist der Unterschied zwischen "Ich hab mal eine Anfrage bekommen" und "Ich muss Kunden ablehnen, weil ich ausgebucht bin."

 

4. Meine ehrliche Meinung

Die Wahrheit ist: Ja, man kann auch ohne Profi-Website Erfolg haben. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda, Netzwerke, persönliche Empfehlungen. Aber das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist: Eine professionelle Website macht es leichter, schneller und skalierbarer. Die Therapeutin musste Leute wegschicken – nicht weil sie vorher schlecht war, sondern weil die neue Website endlich das kommuniziert, was sie zu bieten hat.

Und nein, das ist nicht mit einem Baukasten alleine zu lösen. Das ist strategische Arbeit. Das ist Erfahrung. Das ist genau das, wofür ich da bin.

 

Du willst eine Website mit Strategie statt Bauchgefühl?

Dann lass uns in einem kostenlosen Kennenlerngespräch schauen, wo du stehst, was der nächste Schritt für deine professionelle Online-Präsenz ist und wie ich dir dabei helfen kann.

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Hallo, ich bin Sabine.

Website-Strategin für Frauen, die neu durchstarten wollen. Nach über 20 Jahren Website-Erfahrung begleite ich heute besonders erfahrene Expertinnen – Frauen 45+ – dabei, ihre Online-Präsenz strategisch und authentisch aufzubauen.

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